Die Tierärztin, die sich inS Schreiben verliebte ...

Lisa Keil und Achterbahn

Foto: Nika Keil 

Etwas fehlte. Mein Leben war wunderbar und erfüllt. Meine kleinen und großen Patienten, eine aufgeweckte Familie, die Pferde und der übliche Alltagstrubel hielten mich ausreichend auf Trab. Trotzdem fühlte ich manchmal etwas wie eine kleine Lücke, als würde irgendwo in mir ein Puzzleteil fehlen.

 

An einem grauen Herbsttag sagte ich ohne lange nachzudenken (typisch!) zu meinem Mann: 

"Ich glaube, ich schreibe einen Roman. Eine Liebesgeschichte."

Er nickte , als hätte ich gesagt, dass ich mal eben Brötchen holen gehe.

"Mach das. Das finde ich gut."

 

Ich fing an und verliebte mich. In die kleine Idee im Kopf, die wächst und sich verzweigt. In das Gefühl, ganz in ein anderes Leben abzutauchen und es zu Papier zu bringen. In die Figuren, die für mich immer lebendiger werden und ziemlich genau wissen, was sie wollen.

 

Und weil ich fest daran glaube, dass die Liebe nur eine Chance hat, wenn man sich voll und ganz darauf einlässt, ging ich "all in".

 

Ich schreibe in jeder freien Minute und wenn ich den Stift weglege, dann schreibe ich in meinem Kopf weiter.

 

Ich lege mein ganzes Herz hinein mit allem, was drin ist: mein abwechslungsreicher Beruf und das Leben in einem mittelkleinen Ort, die vierbeinigen Gefährten, Freundschaft und Chaos, die wichtigen kleinen Dinge und immer wieder die Liebe. Und meine Prämisse:

 

Wenn  du denkst, etwas könnte Liebe sein, dann halt es fest und finde es heraus.

 

Ich denke, ich habe mein Puzzleteil gefunden.

Über mich

Ich bin 1980 in Frankfurt am Main geboren und aufgewachsen, habe in Gießen Tiermedizin studiert und arbeite als Tierärztin in einer ländlichen Kleintierpraxis. Ich lebe mit Mann, zwei Kindern und zwei Pferden in einem Örtchen zwischen Sauerland und Soester Börde in NRW. In meine Geschichten fließen meine Erfahrungen als Tierärztin und als Stadtkind auf dem Land ein. 

Im Frühjahr 2019 erschien mein Debütroman "Bleib doch, wo ich bin", dem 2020 "Hin und nicht weg" folgte.  „Auf und mehr davon“ machte im Spätsommer 2021 das Trio komplett.  

Foto: Stefan Gelberg